Eine Lahmheit beim Pferd erkennt man daran, dass das Tier die Beine nicht mehr richtig bewegen kann. Der Bewegungsablauf ist komplett gestört. In vielen Fällen beginnen die Pferde eines oder mehrere Beine zu schonen und zu entlasten. Dabei kann sich auch die Schrittlänge verändern. Die Lahmheit ist in den meisten Fällen die Folge einer Erkrankung der Beine, welche wiederum Schmerzen zur Folge haben. Man bezeichnet die Lahmheit auch sehr oft als Hinken. Der Tierarzt kennt zwei Formen der Lahmheit. Zum einen gibt es die Stützbein-Lahmheit und zum anderen die Hangbein-Lahmheit. Beide Varianten können auch zur gleichen Zeit auftreten.
Ist ein Bein verletzt oder schmerzt es, dann beginnen die Pferde automatisch die anderen Beine mehr zu belasten. Durch die Überbelastung der anderen Beine kommt es dann in den meisten Fällen zur Lahmheit.
Was sind die Ursachen einer Lahmheit?
Die normale Bewegung des Pferdes wird bei dieser Erkrankung gestört. Die Ursachen sind sehr vielfältig und reichen von einer Entzündung über eine Verstauchung, einem Bruch oder gar einer Nervenerkrankung. Es können unter anderem folgende Symptome zu einer Lahmheit führen
- Verstauchungen
- Knochenbrüche
- Sehnendehnungen
- Sehnenrisse
- Entzündungen der Schleimhäute
- Arthritis
- Arthrose
- Unfälle
- Infektionen
- Angeborene Missbildungen
- Überbelastung
Wie erkennt man die Lahmheit beim Pferd?
Das Pferd belastet seine Beine nicht mehr gleichmäßig. Das Gewicht wird auf die anderen Beine verlagert, was zu einer Gangstörung führt. Die Lahmheit wird von den Tierärzten in vier Grade eingestuft
1. Grad: Die undeutliche Lahmheit ist nur beim Trab zu erkennen
2. Grad: Im Schritt ist bereits die Lahmheit zu erkennen
3. Grad: Im Schritt und im Trab ist die Lahmheit deutlich zu erkennen. Das Pferd hebt immer wieder den Kopf und den Hals, da es Schmerzen in den Vorderbeinen hat.
4. Grad: Die Gliedmaße werden nicht mehr benutzt. Das Pferd versucht immer stärker das Bein komplett zu entlasten.
Wie erfolgt die Diagnose?
Der Tierarzt untersucht das Pferd ausgiebig und prüft dabei auch die Pulsation an den Füßen des Pferdes. Ist eine Entzündung vorhanden, dann ist der Puls deutlich stärker an den Füßen zu spüren. Der Tierarzt schaut sich die verschiedenen Gangarten des Pferdes an und tastet anschließend die Beine und die Gelenke ab. Bei einer Arthritis nimmt der Tierarzt etwas Gelenkflüssigkeit und fordert eine Röntgen-Untersuchung. Es können auch Computertomografien, MRT-Untersuchungen und Szintigraphien angeordnet werden.
Wie sieht die Behandlung bei Lahmheit aus?
Der Arzt kann Medikamente verschreiben, die auf der einen Seite schmerzlindernd und auf der anderen Seite entzündungshemmend wirken. Je nach Art der Lahmheit kann der Tierarzt auch eine Ruhighaltung und eine Physiotherapie verordnen. Bei schlimmen Formen der Lahmheit, kann es auch sein, dass das Pferd operiert werden muss. Bei lang anhaltenden Schmerzen ist eine Durchtrennung der Nerven das Sinnvollste.
Wie sieht die Prognose bei der Lahmheit aus?
Je nach Ursache der Erkrankung und nach Möglichkeiten der Behandlung richtet sich auch die Prognose. Je leichter die Lahmheit beim Pferd ist, umso besser ist die Prognose. Daher ist es wichtig, dass die Lahmheit so schnell als möglich erkannt und behandelt wird. Eine Vorbeugung der Lahmheit ist in den meisten Fällen nicht möglich.