Norweger werden auch Fjord-Pferde und Vestland-Pferde genannt. Diese Ponyrasse wurde bereits von den Wikingern wegen ihrer Robustheit und Nervenstärke sehr geschätzt. Beim Norweger handelt es sich um eine der unvermischtesten und ältesten Pferderassen Europas. Der folgende Beitrag stellt die Pferderasse Norweger ausführlich vor.
Geschichte der Pferderasse Norweger
Die ursprüngliche Heimat dieser Kleinpferde ist die Region Vestland in West-Norwegen. Der Urtyp des heutigen Norweger-Ponys entstand durch Kreuzung keltischer Pferderassen und Wikinger-Pferden. Den Wildpferde-Charakter unterstreicht zudem die Ähnlichkeit mit der mongolischen Wildpferderasse Przewalski Pferd. Das Norweger-Pony konnte sich in der schroffen, skandinavischen Landschaft mit Klippen und Fjorden behaupten. Als die Wikinger sesshaft wurden, entwickelte sich das Norweger-Pony zu einem kleinen, genügsamen Gebirgspferd. Es wurde als Last- und Zugpferd in der Landwirtschaft eingesetzt.
Allgemeine Informationen zum Norweger-Pferd
Norweger-Ponys erreichen ein Stockmaß von 135 bis 150 cm und wiegen ungefähr 375 Kilo. Fjord-Pferde kommen hauptsächlich als Falben mit charakteristischem Aalstrich (Weißfalben, Gelbfalben, Rotfalben, Graufalben, Dunkelbraunfalben, Hellbraunfalben, Braunfalben, Hellfalben). Unerwünscht beim Norweger sind laut Zuchtstandard Smoky Cream Falbe / Perlonofalbe / Cremollofalbe, die gelegentlich auftreten.
Norweger-Ponys sind schwere, kräftig gebaute Kleinpferde. Sie besitzen einen geraden, großen Kopf, eine breite Stirn, spitze kleine Ohren, große Nüstern und ausdrucksvolle Augen. Der Hals ist kräftig, Brust und Schultern sind breit und stark. Norweger-Pferde haben einen flachen Widerrist. Ihre Beine sind kräftig, muskulös und kurz. In der heutigen Zeit liegt der Zuchtschwerpunkt auf sportlichen Pferden mit etwas schlankerem Körperbau und dünneren Beinen.
Fjord-Pferde können 30 Jahre alt werden.
Wesen und Charakter von Norweger-Ponys
Wie die meisten Pony-Rassen sind Norweger ausgeglichen, nervenstark und mutig. Sie eignen sich deshalb auch für Reitanfänger, müssen aber konsequent korrigiert und geführt werden. Sie sind geduldig, gutmütig, ausdauernd, verlässlich und kräftig. Norweger-Ponys sind spätreif, deshalb werden sie erst ab Erreichen des 4. bis 5. Lebensjahres ausgebildet. Die Intelligenz und der Gelehrigkeit kann sich für den Reiter als Nachteil erweisen, wenn ein Norweger-Pferd nicht ausreichend beschäftigt wird. Fehler bei der Ausbildung und Erziehungsfehler lassen sich bei den charakterstarken Norweger-Pferden nur schwer korrigieren.
Verwendung von Norweger-Pferden
Früher wurden Norweger-Ponys überwiegend in der Landwirtschaft als Zugpferde eingesetzt. Aufgrund ihrer enormen Ausdauer eignen sie sich zudem hervorragend, um im Bereich Fahrsport eingesetzt zu werden. Trotz geringer Körpergröße sind Norweger-Ponys stark genug, um einen erwachsenen Reiter zu tragen. Die Eignung als Kinder-Reitpferd ist umstritten: Kinder können das massive Kleinpferd oft nur sehr schwer dirigieren. Norweger-Pferde müssen jedoch unbedingt konsequent erzogen werden. Dieser Nachteil wird durch die Gutmütigkeit und Freundlichkeit der Ponys wettgemacht. Sie werden zudem als Therapiepferde eingesetzt. Sie meistern zudem Gelände-, Dressur- und Hindernisreitprüfungen erfolgreich. In Norwegen werden mit den Ponys spezielle Trabrennen veranstaltet.
Haltung und Pflege
Die an harte klimatische Bedingungen angepassten Norweger-Ponys stellen keine besonderen Ansprüche bezüglich der Haltung. Auf zu fetten Koppeln werden sie jedoch sehr schnell übergewichtig. Wie alle Herdentiere brauchen auch Norweger die Gesellschaft ihrer Artgenossen.
Zucht des Norweger-Ponys
Die Zucht dieser Pferderasse erfolgt seit dem Jahr 1907 als Reinzucht ohne die Zuführung von Frischblut. Außer in ihrem Heimatland Norwegen werden die Fjord-Pferde auch in Deutschland von Zuchtverbänden gezüchtet. Das Zuchtziel hierzulande ist ein sportliches Reitpferd.