Definition
Die Hufrehe ist eine Entzündung der Huflederhaut, welche die Verbindungsschicht zwischen dem Hufbein und der drum herum liegenden Hornkapsel ist. Am häufigsten sind dabei die vorderen Hufteile betroffen, nur in selteneren Fällen trifft die Krankheit alle 4 Hufe.
Die Hufrehe kann außerdem in einer akuten oder chronischen Form auftreten. Bei der akuten Form sind die Symptome plötzlicher und schwerwiegender vorhanden, als bei einer chronischen Erkrankung.
Ursachen
Die Hufrehe kann zum einen durch Stoffwechselerkrankungen entstehen. Aufgrund einer falschen Fütterung wird der Stoffwechsel und Organismus stark belastet. Durch eine zu große Menge an Futter und zu wenig Bewegung entstehen außerdem Fetteinlagerungen. Dadurch kommt es zu einer Erschlaffung der Blutgefäße und das Pferd ist gefährdet, an Rehe zu erkranken.
Eine weitere Ursache sind Vergiftungen, also Toxine, die durch verschiedene Gründe in den Körper gelangen. Toxische Rehefälle können zum einen durch Giftstoffe bei Krankheiten, beispielsweise bei einer Darmentzündung, entstehen. Die Krankheitserreger gelangen dabei durch die Darmwand in den Kreislauf. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs der Krankheit außerdem, wenn die Nachgeburtsverhaltung nicht richtig durchgeführt wurde. Dies äußert sich insofern, als das Teile der Nachgeburt in der Gebärmutter bleiben und der Körper des Tieres von innen vergiftet wird. Aber auch durch Nebenwirkungen von Arzneimitteln oder verunreinigtes Futter geht die Gefahr einer Erkrankung an Hufrehe einher.
Des Weiteren gibt es noch die Belastungsrehe, welche durch Druck oder traumatische Einwirkung auf den Huf entsteht. Dies kann sich zum einen durch die Erkrankung eines Beines äußern, da dieses dann nicht mehr belastbar ist und das Körpergewicht auf die anderen Hufe verteilt wird. Dabei kommt es zu einer Quetschung der Huflederhaut und die Blutgefäße erleiden einen Schaden, welcher die Rehe auslösen kann.
Symptome
Die Hufrehe äußert sich durch verschiedene Symptome. Zum einen ist sie an den Bewegungen des Pferdes erkennbar, da dieses durch die Schmerzen nicht mehr sauber laufen kann. Stattdessen streckt es die Vorderbeine nach vorne, falls diese von der Rehe betroffen sind. Das ständige Hinlegen des Pferdes ebenfalls ein Symptom der Hufrehe. Das Tier möchte dadurch Entlastung für die Hufen schaffen, da es im Stehen sehr starke Schmerzen hat.
Weitere Symptome sind außerdem ein erhöhter Puls und eine schnelle Atmung. Auch eine erhöhte Körpertemperatur, sowie schwitzen und zittern äußeren sich als Symptome.
Behandlung
Frühzeitige Erkennung, sowie Behandlung ist bei dem Krankheitsbild der Hufrehe sehr wichtig. Dazu sollte in erster Linie ein Tierarzt informiert werden, da dieser eine Erstversorgung durchführen kann. Dies geschieht meist in Form von entzündungshemmenden Medikamenten, Schmerzmitteln und dem Kühlen der betroffenen Hufe.
Nach der Erstversorgung muss individuell je nach Schweregrad und Ursache entschieden werden, wie die weitere Behandlung verlaufen soll. Dabei sind häufige Behandlungsmethoden Hufschuhe, Polsterverbände, Rehebeschläge und eine Anpassung der Ernährung. Auch die Zusammenarbeit mit einem Hufschmied ist sehr wichtig, da dieser spezielle Hufeisen fertigen kann, welche gezielt den Druck von der betroffenen Hufe nehmen und das Tier damit entlasten.
Des Weiteren gibt es die Möglichkeit der Behandlung mit homöopathischen Mitteln. Diese haben den Vorteil, dass sie mit der parallelen Einnahme von starken Medikamenten dafür sorgen, dass die Giftstoffe das ohnehin geschwächten Tier nicht noch mehr belasten.
Vorbeugung
Um eine Hufrehe zu vermeiden, sollten regelmäßige Fütterungszeiten, sowie nur bedingte Mengen an Kraftfutter pro Mahlzeit eingehalten werden. Außerdem sollte vorsätzlich in den Übergangsjahreszeiten, wo es viele sonnige und gleichzeitig kalte Tage gibt, auf den Weidengang geachtet werden. Während dieser Jahreszeiten ist der rehefördernde Fruktangehalt im Gras besonders hoch. Dementsprechend kann durch die Verhinderung des übermäßigen Verzehres eine Hufrehe unterbunden werden. Deshalb sollten die Tiere, je nach Wetterbedingung, beispielsweise nur nachmittags Weiden dürfen.
Des Weiteren gibt es die Möglichkeit mithilfe von Ergänzungsmitteln die Darmflora und den Leberstoffwechsel unterstützen, um die Wahrscheinlichkeit eines Krankheitsausbruches möglichst gering zu halten.